Die religiöse Landschaft in Deutschland ist alles andere als homogen. Die „klassische“ flächendeckende, lebensüberspannende katholische oder evangelische Sozialisation gibt es nicht mehr. So ist es Alltag, dass in einer Familie Getaufte und Ungetaufte, Gläubige und Ungläubige, Praktizierende und Nicht-Praktizierende nebeneinander und miteinander leben. Und verschiedene Generationen mit ihren je eigenen Fragen und Erfahrungen sowieso.
Familien werden hierdurch zwangsläufig zu religiösen Grenzgängern. Die einen tun das ganz bewusst und nennen sich stolz konfessionsverbindend. Andere fühlen sich von der Situation überfordert – und schweigen lieber über ihren Glauben. Spätestens wenn Kinder zu fragen beginnen, lässt sich die Frage: "Und was glaubst du?" jedoch nicht mehr beiseite schieben.